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Buchtitel zitieren: So fügen Sie einen Buchtitel korrekt in den Satz ein

17. Juni 2025 / by Dr. Annika Lamer / Kommentar verfassen

Haben Sie den „Kleinen Prinzen“ gelesen? Wie auch immer die Antwort ausfällt (ich selbst hab‘ das Buch als Jugendliche geliebt): Die Frage stellt sich, ob ich das so richtig geschrieben habe. Darf man den Buchtitel „Der Kleine Prinz“ so verändern? Oder muss man das vielleicht sogar – weil die Grammatik des Satzes es verlangt? 

Im Blogbeitrag erfahren Sie, wie Sie Buchtitel korrekt in einen Satz einfügen. Natürlich gelten die Regeln auch für Filme, Musikstücke und andere Publikationen.

Inhaltsverzeichnis

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  • Buchtitel immer in Anführungszeichen?
  • Fall 1: Der Buchtitel steht im Nominativ
  • Fall 2: Die Satzgrammatik erfordert einen anderen Artikel
  • Fall 3: Der neue Artikel ist gleichlautend mit dem Nominativ
  • Fall 4: Die Satzgrammatik hat Auswirkungen auf den ganzen Buchtitel
  • Groß- und Kleinschreibung im Buchtitel
  • Lieber im Original?
  • Buchtitel mit unbestimmtem Artikel oder Possessivpronomen
  • Buchtitel im Plural
  • Fazit: Buchtitel dürfen sich grammatisch in den Satz einfügen

Buchtitel immer in Anführungszeichen?

Standardmäßig setzen Sie einen Buchtitel in Anführungszeichen. Bekannte Buchtitel können Sie auch ohne Anführungszeichen schreiben. Hier steigt allerdings das Risiko für Missverständnisse.

  • Flauberts Madame Bovary ist eine echte Herausforderung.

Ist das Buch gemeint oder die Figur? Erst die Anführungszeichen markieren klar den Buchtitel.

Schauen wir uns jetzt mal an, was im Satz mit unserem Buchtitel so alles passieren kann.

Fall 1: Der Buchtitel steht im Nominativ

Hier haben wir keine Probleme. Gehört zum Buchtitel ein Artikel, so kommt er mit in die Anführungszeichen. Das erste Wort wird immer großgeschrieben.

  • 2008 wurde „Der Vorleser“ von Bernhard Schlink verfilmt.

Fall 2: Die Satzgrammatik erfordert einen anderen Artikel

Jetzt nehmen wir uns einen Satz im Akkusativ vor. Wen oder was kennst du? Den Vorleser. Der Artikel des Buchtitels sollte also angepasst werden. Er steht dann außerhalb der Anführungszeichen.

  • Kennst du den „Vorleser“ von Bernhard Schlink?
  • Nicht: Kennst du „Der Vorleser“ von Bernhard Schlink?

Fall 3: Der neue Artikel ist gleichlautend mit dem Nominativ

Im folgenden Satz haben wir erneut einen Akkusativ, aber da er gleichlautend mit dem Nominativ ist, stört das nicht weiter. Der Artikel kann außerhalb oder innerhalb der Anführungszeichen stehen.

  • Kennst du die „Verwandlung“ von Kafka?
  • Oder: Kennst du „Die Verwandlung“ von Kafka?

Fall 4: Die Satzgrammatik hat Auswirkungen auf den ganzen Buchtitel

Jetzt wird es spannend: Der Buchtitel enthält Adjektive oder Substantive, die – bedingt durch die Satzgrammatik – eine andere Endung bekommen müssten.

Der Duden, Band 9 (Sprachliche Zweifelsfälle), äußert sich dazu eindeutig: „Buchtitel sollten stets flektiert werden.“ Demnach wird der Buchtitel also nicht etwa im Original gelassen, sondern angepasst. Der Artikel steht außerhalb der Anführungszeichen. 

  • Im „Kleinen Prinzen“ geht es um die großen Fragen des Lebens.
  • Nicht: In „Der Kleine Prinz“ geht es um die großen Fragen des Lebens.

Groß- und Kleinschreibung im Buchtitel

Beim Buchtitel „Der Kleine Prinz“ wird das Adjektiv bereits im Original großgeschrieben. So oder so käme kommt es zur Großschreibung, sobald das Adjektiv an die erste Stelle innerhalb der Anführungszeichen rückt.

  • Von der „Unendlichen Geschichte“ konnte ich als Kind nicht genug bekommen. 

Lieber im Original?

Wenn Sie den Buchtitel lieber im Original belassen möchten, setzen Sie am besten ein Substantiv vor den Titel.

  • In Saint-Exupérys Welterfolg „Der Kleine Prinz“ geht es um die großen Fragen des Lebens. 

Folgen Sie hier ruhig Ihrem Sprachgefühl. So fände ich es im folgenden Beispiel mehr als ungünstig, den Filmtitel zu deklinieren.

  • Ungünstig: Mit dem „Soldaten James Ryan“ gelang Spielberg ein weiterer Blockbuster.
  • Besser: Mit seinem Film „Der Soldat James Ryan“ gelang Spielberg ein weiterer Blockbuster.

Ehrlich gesagt würde ich hier auch Fünfe gerade sein lassen und auf „mit“ den Nominativ folgen lassen.

  • (Umgangssprachlich: Mit „Der Soldat James Ryan“ gelang Spielberg ein weiterer Blockbuster.)

In solchen Fragen schaue ich immer, um welche Art Text es sich handelt. Ein Buchlektorat erfordert eine größere Korrektheit als ein mündlich inspirierter Social-Media-Post.

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Buchtitel mit unbestimmtem Artikel oder Possessivpronomen

Die Lösung, den Artikel außerhalb der Anführungszeichen zu schreiben, funktioniert bei einem unbestimmten Artikel nicht. Hier sollte auf jeden Fall ein Substantiv ran.

  • Nicht: Tom Hanks spielt die Hauptrolle in einem „Mann namens Otto“.
  • Sondern: Tom Hanks spielt die Hauptrolle in dem Film „Ein Mann namens Otto“.

Auch bei Possessivpronomen kommen Sie nicht um ein erklärendes Substantiv herum.

  • Nicht: Bill Clinton liest aus „Meinem Leben“.
  • Sondern: Bill Clinton liest aus seiner Autobiographie „Mein Leben“.

Buchtitel im Plural

Zuletzt knöpfen wir uns noch einen Buchtitel im Plural vor. Welches Verb sollte hier folgen, Singular oder Plural? Laut Duden ist der Plural zu bevorzugen:

  • „Die satanischen Verse“ von Salman Rushdie handeln von indischen Immigranten in Großbritannien.

Der Singular ist aber auch möglich, insbesondere bei artikellosen Titeln.

  • Ovids „Metamorphosen“ zählen/zählt zu den berühmtesten Mythendichtungen. 

Enthält der Titel mehrere Einzelsubjekte, sollten Sie auf jeden Fall den Singular wählen.

  • „Krieg und Frieden“ wurde mehrmals verfilmt. 

Fazit: Buchtitel dürfen sich grammatisch in den Satz einfügen

Der Duden wertet die grammatische Kongruenz also höher als die „Unberührbarkeit“ des Originaltitels. Wenn es Ihnen Unwohlsein bereitet, den Originaltitel zu verändern, bleibt Ihnen immer noch der Rückgriff auf ein vorangestelltes Subjekt.

Manchmal macht es das aber auch unnötig umständlich oder steif. „Haben Sie das Buch ,Der Kleine Prinz‘ gelesen?“ klingt nicht so locker-flockig wie mein „Haben Sie den ,Kleinen Prinzen‘ gelesen?“ Wägen Sie hier gerne ab und folgen Sie Ihrem Sprachgefühl.

PS: Möglicherweise sind die Gepflogenheiten in der Wissenschaft anders, als der Duden es darstellt – mit mehr Respekt für den Originaltitel. Lassen Sie mir gerne einen Kommentar da, wenn Sie dazu Einblicke haben.

Lesen Sie auch:
Konjunktiv und indirekte Rede: So geht es richtig
Wenn die Mathematik nicht weiterhilft: Welcher Numerus für Ihr Verb?
Was ist neu im Duden? Die neuen Rechtschreibregeln auf einen Blick

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Kategorie: Rechtschreibung Stichworte: Rechtschreibtipps, Sprache

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