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Dr. Annika Lamer

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Drei Profi-Tipps, mit denen Sie komplizierte Sätze sofort leserfreundlicher machen

22. Oktober 2019 / by Dr. Annika Lamer / 15 Kommentare

Sätze verbessern

Manche Sätze sind einfach störrisch. Viel zu verschwurbelt, zu kompliziert, zu lang. Bockig starren sie einen aus dem Text heraus an und Sie als Autor/in fragen sich: WIE kriege ich dich bloß besser hin?

Dafür will ich Ihnen heute drei 1-A-Textertipps mitgeben.

Inhaltsverzeichnis

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  • Tipp Nr.1: Stellen Sie Ihre Aufzählungen ans Satzende
  • Tipp 2: Lösen Sie Nebensätze mit Doppelpunkt auf
  • Tipp Nr. 3: Unterteilen Sie Bandwurmsätze in Häppchen
  • Fazit: Wer ist hier der Boss? 

Tipp Nr.1: Stellen Sie Ihre Aufzählungen ans Satzende

Aufzählungen können anstrengend zu lesen sein. Stehen sie am Anfang des Satzes, weiß der Leser beim Lesen noch nicht, worauf Sie hinauswollen. Wenn dann die Auflösung kommt, hat er die Aufzählungspunkte womöglich schon wieder vergessen.

Es ist also besser, die Aufzählung ans Satzende zu stellen:

Kreative Ideen, standardisierte Prozesse und möglichst viele Leistungen aus einer Hand sind das Erfolgsrezept der Gehtgut GmbH.

=> Das Erfolgsrezept der Gehtgut GmbH: kreative Ideen, standardisierte Prozesse und möglichst viele Leistungen aus einer Hand.

Sie können auch schreiben „Das Erfolgsrezept sind …“, aber mir persönlich gefällt die Lösung mit dem Doppelpunkt noch besser.

Besonders deutlich wird es in folgendem Beispiel:

Hipster, Schickimicki und schöner Schein: Das sucht man hier vergebens.
=> Was man hier vergebens sucht: Hipster, Schickimicki und schöner Schein.

Bei Beispiel eins hat der Leser die Stichworte schon als gegeben wahrgenommen, bevor dann – zu spät – die Auflösung kommt, dass sie ja eben gerade nicht zutreffen. Übrigens: Auch mit der Umstellung ist dieser Kniff eher kritisch. Ein Restrisiko bleibt nämlich, dass ausgerechnet das Negative im Kopf des Lesers hängenbleibt.

Und wenn Sie die Auflösung, worum es geht, absichtlich erst ans Ende stellen wollen? Das dürfen Sie natürlich. Es ist dann eine bewusste Entscheidung – mit Auswirkungen auf Ihren Argumentationsfaden.

Tipp 2: Lösen Sie Nebensätze mit Doppelpunkt auf

Der Doppelpunkt ist ein geradezu magisches Hilfsmittel, um komplizierte Nebensatzkonstruktionen aufzubrechen. Ein Beispiel:

Die Umfrage hat ergeben, dass für die meisten Kursteilnehmer neben dem Ort der Inhalt des Angebots sowie der Zeitpunkt, an dem es stattfindet, am wichtigsten sind.

=> Die Umfrage hat ergeben, dass für die meisten Kursteilnehmer drei Faktoren entscheidend sind: Ort, Inhalt und Zeitpunkt des Angebots.

Und schon entsteht aus einem verschwurbelten Schachtelsatz ein einfacher. Auch im folgenden Beispiel lassen sich Kommas einsparen:

Dadurch wird gewährleistet, dass diejenigen, die diese Aufwendungen aus ihrem eigenen versteuerten Einkommen begleichen, nicht benachteiligt werden.

=> Der Gedanke dahinter: Wer diese Aufwendungen aus eigenem versteuerten Einkommen begleicht, soll nicht benachteiligt werden.

Der Doppelpunkt eignet sich auch prima zum Kürzen:

Die Schritte-App motiviert Sie, aktiv zu bleiben und anstelle des Fahrstuhls mal wieder die Treppen zu nehmen oder die Mittagspause mit einem kleinen Spaziergang abzuschließen.

=> Ein kleiner Spaziergang in der Mittagspause, Treppe statt Fahrstuhl: Die Schritte-App motiviert Sie, aktiv zu bleiben.

Tipp Nr. 3: Unterteilen Sie Bandwurmsätze in Häppchen

Wie wird man Bandwurmsätzen Herr? Ziehen Sie sich dazu die relevanten Informationen aus dem Satz und versuchen Sie, sie einzeln in Häppchen zu gruppieren. Beispiel:

So muss unter anderem die neue Fassade in Abstimmung mit dem Denkmalschutz und in Zusammenarbeit mit den lokalen Handwerksbetrieben in Anlehnung an die bauzeitliche Gestaltung unter Berücksichtigung der zeitgemäßen Anforderungen an den Wärme-, Schall- und Brandschutz geplant werden.

  • Worum geht es? Planung der neuen Fassade
  • Aspekt 1: Denkmalschutz, bauzeitliche Gestaltung
  • Aspekt 2: zeitgemäße Anforderungen an Wärme-, Schall- und Brandschutz
  • Aspekt 3: lokale Handwerksbetriebe

Drei Aspekte, drei Sätze:

Einerseits ist die neue Fassade mit dem Denkmalschutz und dem bauzeitlichen Vorbild abzustimmen. Andererseits muss sie den zeitgemäßen Anforderungen an den Wärme-, Schall- und Brandschutz genügen. Keine leichte Aufgabe, die wir hier mit den lokalen Handwerksbetrieben umsetzen wollen.

Dass das keine leichte Aufgabe ist, habe ich sogar noch hinzugenommen. Der Ursprungssatz hatte es nur implizit drin.

Ein weiteres Beispiel:

Aber auch Interesse am persönlichen Wohlergehen des Mitarbeiters – sowohl mental als auch körperlich – seitens des Arbeitgebers löst ein Gefühl der Anerkennung und Bedeutsamkeit aus, welches sich langfristig in der Motivation und Begeisterungsfähigkeit widerspiegeln wird.

  • Worum geht es? Mitarbeitermotivation fördern
  • Und zwar wie: Interesse am Wohlergehen zeigen
  • Folge daraus: Gefühl der Anerkennung und Bedeutsamkeit
  • Folge daraus: Motivation und Begeisterungsfähigkeit steigen

Meine Lösung:

Zeigen Sie Interesse am Wohlergehen Ihrer Mitarbeiter*innen. So werden sie sich anerkannt und wahrgenommen fühlen – mit positiven Auswirkungen auf ihre Motivation und Begeisterungsfähigkeit.

Dass es sich um ein „persönliches“ Wohlergehen handelt, muss nicht extra erwähnt werden, das Wort fliegt also raus. „Sowohl mental als auch körperlich“ erachte ich hier auch nicht als so wichtig. Das wäre also noch mein Tipp Nr. 4: Streichen Sie, was nicht unbedingt nötig ist.

Fazit: Wer ist hier der Boss? 

Sätze umstellen, mit einem Doppelpunkt gliedern, in kleine Häppchen unterteilen: Das sind drei sehr effektive Tipps, um störrische Sätze doch noch zu kuschen zu lassen. Auf dass sie schnurren wie ein braves Kätzchen.

Lesen Sie auch:
Besser texten: Der Doppelpunkt als Stilmittel
So finden Sie Ihren eigenen Stil – Teil 1: Rhythmus
Texten für die Website: Was tun, wenn alles verfahren ist?

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Kategorie: Stil, Schaufenster Stichworte: Sprache

Dr. Annika Lamer

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Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Heidi FRank meint

    23. Oktober 2019 um 10:53

    Ich lese Ihre Newsletter jedes mal mit großem Interesse. Als Projektassistentin kann ich Ihre Tipps auch in Geschäftsbriefen umsetzen. Besonders das Interview über die leisen Töne hat mich sehr angesprochen. Vielen Dank.

    FG Heidi Frank

    Antworten
    • Dr. Annika Lamer meint

      23. Oktober 2019 um 10:55

      Liebe Frau Frank,

      vielen Dank für das nette Feedback!

      Herzliche Grüße
      Annika Lamer

      Antworten
  2. Andreas Mäder meint

    23. Oktober 2019 um 11:50

    Liebe Frau Lamer

    Wieder mal ein Beitrag, den ich mit Genuss und Interesse gelesen habe, vielen Dank!

    Indes: Beim Ausdruck „Autor/in“ wurde ich stutzig. Sollte es nicht Autor/-in heissen? Und wenn nicht, warum nicht? Ich habe keine schlüssige Antwort auf die Frage gefunden und würde mich über einen Kommentar freuen.

    Freundliche Grüsse

    Andreas Mäder

    Antworten
    • Dr. Annika Lamer meint

      23. Oktober 2019 um 11:55

      Lieber Herr Mäder,

      vielen Dank!

      Es gibt beim Gendern (noch) keine normative, also vorgeschriebene Schreibweise. Alles ist möglich. Meine Kollegin Lilian Kura hat hier mal einige Schreibweisen gesammelt: https://www.textzicke.de/gendergerechte-sprache-es-ist-kompliziert/

      Herzliche Grüße
      Annika Lamer

      Antworten
  3. Dagmar Wolf meint

    23. Oktober 2019 um 14:36

    Hallo Annika,

    Doppelpunkte sind eine wunderbare Lösung zum Strukturieren. Ich hänge nur manchmal an einer Sache, und die ist mir in einem deiner Beispiele auch aufgefallen: Ist der Satz nach dem Doppelpunkt ein Haupt- oder Nebensatz, wird hier also gebeugt oder nicht?

    „Was man hier vergebens sucht: Hipster, Schickimicki und schöner Schein.“
    oder
    „Was man hier vergebens sucht: Hipster, Schickimicki und schönen Schein.“ (dazu tendiert mein Sprachgefühl)

    Viele Grüße

    Dagmar

    Antworten
    • Dr. Annika Lamer meint

      23. Oktober 2019 um 22:39

      Hallo Dagmar,

      genau darüber habe ich auch lange nachgedacht. ?

      Ich denke, dass beides möglich ist, je nachdem, wie fest man die Verbindung zwischen den beiden Teilen sieht – ob der Satz quasi weitergeht oder ob es sich um eine eigenständige Aufzählung handelt.

      Stellt man den Satz um, ist allerdings der Nominativ angebracht. Aus Gründen der Kohärenz habe ich mich daher in beiden Beispielen für den Nominativ entschieden.

      Viele Grüße
      Annika

      Antworten
      • dagmar meint

        30. Oktober 2019 um 21:56

        Das mit dem Umstellen leuchtet mir ein. Mein Sprachgefühl will allerdings die Beugung. Ich werde wohl zwiegespalten weiterleben müssen 😉

        Antworten
        • Dr. Annika Lamer meint

          30. Oktober 2019 um 22:04

          Falls ich recht habe und beides möglich ist, sollten Sie unbedingt Ihrem Sprachgefühl folgen – und beugen. 🙂

          Antworten
  4. Petra Hartmeyer meint

    24. Oktober 2019 um 14:52

    Liebe Annika,

    ich lese Ihren Newsletter mit großem Interesse und erfreue mich an Ihrem sprachlichen Geschick und Ihrem linguistischen Know-how. Danke für die vielen Tipps, ich kann viel lernen!
    Liebe Grüße!

    Antworten
    • Dr. Annika Lamer meint

      24. Oktober 2019 um 17:36

      Vielen Dank! Das freut mich.

      Viele liebe Grüße
      Annika Lamer

      Antworten
  5. Sascha Theobald meint

    29. Oktober 2019 um 09:12

    Liebe Frau Lamer,

    vielen Dank für die knackigen Tipps. Gerade die Lösung über den Doppelpunkt finde ich sehr schön. Werde ich zukünftig häufiger verwenden.

    Mir gefallen Ihre Blog-Beiträge generell sehr gut. Ihren Stil finde ich sehr angenehm, Ihre Tipps sehr eingängig. Danke dafür.

    Viele Grüße!
    Sascha Theobald

    Antworten
    • Dr. Annika Lamer meint

      29. Oktober 2019 um 09:21

      Lieber Herr Theobald,

      das freut mich! Vielen Dank für das Feedback. 🙂

      Viele liebe Grüße
      Annika Lamer

      Antworten
  6. Werner Keller meint

    19. Dezember 2019 um 18:13

    Ich habe diesen informativen Newsletter mit Verspätung gelesen. Mir ist dabei allerdings Folgendes aufgefallen: „Zeigen Sie Interesse am Wohlergehen Ihrer Mitarbeiter. Sie werden sich dadurch anerkannt und wahrgenommen fühlen – mit positiven Auswirkungen auf ihre Position und Begeisterungsfähigkeit.“

    Die Verwendung von „Sie“ am Anfang des zweiten Satzes scheint sich auf das vorhergehende „Sie“ zu beziehen, was natürlich nicht richtig ist. Dieser Anschein wird erst am Ende des zweiten Satzes durch die Kleinschreibung von „ihre“ korrigiert. Wäre es nicht besser gewesen, den zweiten Satz mit „Diese“ zu beginnen?

    Antworten
    • Dr. Annika Lamer meint

      20. Dezember 2019 um 10:14

      Hallo Herr Keller,

      es freut mich, wie aufmerksam Sie lesen. Ihr Einwand ist berechtigt, aufgefallen war mir das auch. Nun bin ich allerdings gegen die Verwendung von „diese“, weil es in meinen Ohren zu gestelzt klingt – im Mündlichen würde man so ja nicht sprechen. Ich würde eher noch eine Wortwiederholung in Kauf nehmen:

      „Zeigen Sie Interesse am Wohlergehen Ihrer Mitarbeiter. Ihre Mitarbeiter werden sich dadurch anerkannt und wahrgenommen fühlen – mit positiven Auswirkungen auf ihre Position und Begeisterungsfähigkeit.“

      Ich werde den Satz mal dahingehend ändern. 🙂

      Herzliche Grüße
      Annika Lamer

      Antworten
  7. Marta Pagans meint

    10. Januar 2020 um 16:25

    Liebe Annika,
    tolle Tipps!

    Mit solchen Schachtelsätzen wurden wir damals im Studium (Fach Deutsch als Fremdsprache) immer wieder gequält. Ich mag sie immer noch nicht!

    Schöne Grüße nach Berlin

    Marta Pagans

    Antworten

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