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Dr. Annika Lamer

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So finden Sie Ihren eigenen Stil – Teil 1: Rhythmus

11. Januar 2017 / by Dr. Annika Lamer / 7 Kommentare

Den eigenen Stil finden: Rhythmus
„Wer erfolgreich bloggen will, muss seinen eigenen Stil finden“ – dieser Ratschlag kommt Ihnen sicher bekannt vor. Und es stimmt: Erst durch den eigenen Stil werden Ihre Blogbeiträge wiedererkennbar, unverwechselbar. Erst durch den eigenen Stil treten Sie als eine Person mit einer eigenen Stimme hervor und können Leser an sich binden.

So weit, so gut. Fast immer fehlt jedoch die Erklärung, wie man diesen ominösen eigenen Stil finden soll. Oder was er überhaupt ist, woran er sich festmachen lässt. Genau das will ich Ihnen jetzt verraten.

Das ist übrigens nicht nur interessant, wenn Sie bloggen – sondern generell, wenn Sie schreiben.

Weil das Thema recht umfangreich ist, gibt es zwei Beiträge dazu. Heute geht es um Stilbildung durch Rhythmus, im nächsten Beitrag dann um den Ausdruck.

Warum Stil etwas mit Rhythmus zu tun hat

Beim Begriff „Stil“ hätten Sie nicht zuerst an Rhythmus gedacht, oder? Aber Stil hat tatsächlich ganz viel mit Rhythmus zu tun. Die Art, wie Sie Ihre Wörter takten. Sprechpausen, die entstehen.

„Äh, Moment“, werden Sie jetzt vielleicht einwerfen, „wieso sprechen, geht es hier nicht ums Schreiben?“ Nun, Sie schreiben ja nicht fürs Papier (bzw. den Bildschirm). Sie schreiben für einen Leser, und dieser nimmt das Gelesene als Gesprochenes wahr. Glauben Sie immer noch nicht? Dann lesen Sie einmal folgendes Beispiel:

Es ist schon verrückt. Ich blogge erst seit sieben Wochen. In dieser Zeit habe ich viel über mich gelernt. Der reinste Selbsterfahrungstrip.

Es ist schon verrückt, dass ich zwar erst seit sieben Wochen blogge, in dieser Zeit aber wie auf einem Selbsterfahrungstrip viel über mich gelernt habe.

Als Leser „hören“ Sie, dass der Erzähler im ersten Beispiel Sprechpausen macht und im zweiten Beispiel fast ohne Luft zu holen redet. Das ist der Rhythmus.

Für den Rhythmus eines Textes sind vor allem drei Dinge verantwortlich: die Satzlänge, der Einsatz von Absätzen und die Art, wie Teilsätze miteinander verknüpft werden. Diesen drei Faktoren möchte ich mich jetzt der Reihe nach widmen.

1. Satzlänge

Wie lang sind Ihre Sätze? Sicher haben Sie schon einmal gehört, dass sie auf keinen Fall zu lang sein sollten. Wir können uns darauf einigen, dass ein Nebensatz in der Regel genug ist. Dass gerade komplizierte Sachverhalte in möglichst viele Einzelsätze aufgeteilt werden sollten.

Bleibt aber immer noch eine gewisse Bandbreite, innerhab derer Sie Ihren individuellen Stil finden können und sollen. Nicht nur die durchschnittliche Satzlänge ist dabei entscheidend, sondern auch die Mischung. Ich zum Beispiel mische eher lange mit kurzen Sätzen.

Verkürzte Sätze nennt man auch Ellipsen. Oben habe ich eine solche Ellipse verwendet:

Wir können uns darauf einigen, dass ein Nebensatz in der Regel genug ist. Dass gerade komplizierte Sachverhalte in möglichst viele Einzelsätze aufgeteilt werden sollten.

Die „Schulform“ wäre etwa eine der beiden folgenden Varianten:

Wir können uns darauf einigen, dass ein Nebensatz in der Regel genug ist und dass gerade komplizierte Sachverhalte in möglichst viele Einzelsätze aufgeteilt werden sollten.

Wir können uns darauf einigen, dass ein Nebensatz in der Regel genug ist. Außerdem gilt die Regel, dass gerade komplizierte Sachverhalte in möglichst viele Einzelsätze aufgeteilt werden sollten.

Diese kleine Varianz macht schon einen ganz schönen Unterschied, finden Sie nicht?

2. Absätze

Auch bei Absätzen gibt es eine Faustregel: Nach jedem Argument eine Leerzeile. Das gibt dem Leser erholsame Pausen – Zeit und Raum, um

  • Ihre Argumente besser wahrzunehmen,
  • das Gelesene abzuspeichern,
  • den Text zu scannen und
  • Informationen schneller wiederzufinden.

Doch wo endet ein Argument, wo fängt ein neues an? Gehört Satz X inhaltlich noch zum vorherigen oder ist er schon etwas ganz Neues? Wie Sie sich hier entscheiden, macht ebenfalls Ihren individuellen Stil aus.

3. Anschluss von Teilsätzen

Der Titel klingt etwas kompliziert. Was ich meine: Schließe ich einen Teilsatz mit einer Konjugation an, mit Komma, Doppelpunkt oder Gedankenstrich? Oder setze ich einen Punkt? Wenn Sie hier Vorlieben haben, hat auch das Auswirkungen auf Ihren Stil. Zum Vergleich:

  1. Es ist schon verrückt, dass ich jetzt blogge.
  2. Es ist schon verrückt, ich blogge jetzt.
  3. Es ist schon verrückt: Ich blogge jetzt.
  4. Es ist schon verrückt – ich blogge jetzt.
  5. Es ist schon verrückt. Ich blogge jetzt.

In Satz 1 und 2 gibt es fast keine Pause. Bei Satz 3 und 4 ist sie deutlich spürbar. Am längsten ist sie bei Satz 5.

Natürlich hat die Wahl des Satzzeichens auch Auswirkungen auf die Verknüpfung der beiden Teilsätze, die Art, wie sich einer auf den anderen bezieht. Das ist aber noch ein anderes Thema.

Bei den „auffälligen“ Satzzeichen – Gedankenstrich und Doppelpunkt – sollten Sie auf die Dosis achtgeben. Jeder Gedankenstrich oder Doppelpunkt ist nämlich ein kleiner Stolperstein, der den Leser kurz innehalten lässt. In der richtigen Dosis absolut erwünscht – aber wenn es zu viel Steine sind, kommt der Leser aus dem Stolpern nicht mehr heraus.

Fazit: Finden Sie Ihren Rhythmus, dann finden Sie Ihren Stil

Dem Text Ihren ganz eigenen Rhythmus zu verleihen, ist eine besonders effektive Möglichkeit, Stil zu entwickeln. Der erste wichtige Schritt ist, sich von der Schulform zu verabschieden, von dem Aufsatzstil, den Sie damals in der Schule gelernt haben – lange Absätze, immer schön komplette Sätze.

Gönnen Sie sich beim Schreiben die kleinen Pausen: durch Absätze, die nur aus wenigen Sätzen bestehen, durch kurze Sätze. Was dabei das richtige Maß ist, können nur Sie allein entscheiden. Schließlich ist das Ziel nicht, dass alle Blogs gleich klingen – sondern dass Sie zu Ihrem individuellen Rhythmus finden.

Lesen Sie auch:
So finden Sie Ihren eigenen Stil – Teil 2: Ausdruck
Beliebte Rechtschreibfehler: Der Gedankenstrich
Erfolgreich bloggen: Warum Ihr Blogartikel Struktur braucht und wie Sie sie dort reinbekommen
Schreibdiktate beim Bloggen: Welche Tipps Sie besser über Bord werfen

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Kategorie: Stil, Bloggen Stichworte: Authentizität, Blog, Social Media

Dr. Annika Lamer

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Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Dagmar Charbonnier meint

    12. Januar 2017 um 23:33

    Hallo Annika,
    danke für diesen informativen Artikel. Ich merke gerade, dass ich meine Artikel „frei“ nach Gusto schreibe.
    Da kommen mir Ihre Tipps gerade recht.

    Antworten
    • Dr. Annika Lamer meint

      13. Januar 2017 um 09:35

      Hallo Dagmar,

      frei nach Gusto zu schreiben, ist ein guter Weg zum eigenen Stil. 🙂

      Viele Grüße
      Annika

      Antworten
  2. Melli meint

    20. Februar 2017 um 09:30

    Hi Annika,
    danke für den tollen Input. Die „hörbaren“ Pausen beim stillen Lesen waren mir bislang nicht bewusst. Ich sollte meinen Lesern in Zukunft öfters eine kleine Pause gönnen, indem ich kürzere Sätze verwende 😉
    LG Melli

    Antworten
    • Dr. Annika Lamer meint

      20. Februar 2017 um 11:00

      Hallo Melli,

      danke für deinen Kommentar und weiterhin viel Freude beim Bloggen. 🙂

      Viele Grüße
      Annika

      Antworten
  3. Henrik meint

    20. Februar 2017 um 19:02

    Hallo Annika,

    ich neige ja gerne dazu, Sätze (unverständlich) zu verschachteln. Da kommt deine Artikel-Reihe wie gerufen für mich! Ich verfolge sie gerne weiter und versuche daraus zu lernen. 🙂

    Liebe Grüße
    Henrik

    Antworten
    • Dr. Annika Lamer meint

      21. Februar 2017 um 09:45

      Hallo Henrik,

      das freut mich! Dir weiterhin viel Spaß und Erfolg!

      Viele liebe Grüße
      Annika

      Antworten

Trackbacks

  1. Meine 10+ Blogger-Tipps für Anfänger(innen) sagt:
    20. Februar 2017 um 06:04 Uhr

    […] das überhaupt – dieser eigene Stil? Dieser Frage geht Annika Lamer in zwei Blogbeiträgen nach. Erfolgreich bloggen: So finden Sie Ihren eigenen Stil – Teil 1: Rhythmus und Erfolgreich bloggen: So finden Sie Ihren eigenen Stil – Teil 2: Ausdruck […]

    Antworten

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