• Zur Hauptnavigation springen
  • Skip to main content
  • Zur Hauptsidebar springen
  • Zur Fußzeile springen

Dr. Annika Lamer

Text und Workshops

  • Workshops
    • Offene Workshops
    • Workshops für Unternehmen
    • Schreibkurs
  • Buch
  • Über mich
  • Blog
  • Newsletter
  • Feedbacks
  • Kontakt

Listen und Aufzählungen: Gewinnbringend einsetzen, richtig schreiben

11. September 2019 von Dr. Annika Lamer 4 Kommentare

Listen und Aufzählungen

Listen: Wer mag sie nicht. In der allgemeinen Bleiwüste eines Textes bieten sie dem Auge einen angenehmen Anker. Welche Gründe sprechen noch dafür? Und was ist mit der richtigen Form: Beginne ich einen Listenpunkt groß oder klein? Setze ich am Ende einen Punkt oder nicht? Das will ich heute klären.

Warum Listen?

Es gibt viele Gründe, die für Listen sprechen:

1. Optische Auflockerung

Listen sind perfekt, um dem Leser eine optische Erholungspause im Fließtext zu bieten. Auch beim Vorab-Scan eines Textes werden Listen vom Auge gerne angesprungen. Schließlich lässt sich ihr Inhalt leichter erfassen als der eines ganzes Absatzes. 

2. Akzente setzen

Die Vermutung beim Leser ist: Was in einer Liste steht, muss wichtig sein. Listen haben also einen gewissen Aufmerksamkeitsbonus. Den können Sie für Ihre Zwecke nutzen.

3. Bandwurm-Aufzählungen vermeiden 

Längere Aufzählungen im Fließtext führen zu langen, anstrengend zu lesenden Sätzen. Indem Sie sie übersichtlich in Listenform gießen, ersparen Sie der Leserin diese Zumutung.

4. Komplizierte Sachverhalte vermitteln

Listen helfen Ihnen, Kompliziertes übersichtlich darzustellen. Automatisch werden Sie dabei dazu angehalten, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren oder eben komplexe Sachverhalte so aufzudröseln, dass die Leserin sie Schritt für Schritt erfassen kann.

5. Merkfähigkeit fördern

Stehen mehrere Punkte in einem langen Satz, lässt sich das schwer merken. Die Listenform erleichtert dem Leser das Abspeichern. Er kann nach dem Durchlesen noch mal zurückspringen und die einzelnen Bausteine abspeichern. Das visuelle Gedächtnis wird mit angesprochen.

Die Liste macht den Unterschied

Als Beispiel nehmen wir mal folgenden Absatz:

Schreiben Sie die Einleitung so, dass sie den Leser zum Weiterlesen animiert. Dazu können Sie eine wichtige Erkenntnis nennen, die er aus dem Beitrag ziehen wird, die Lösung für ein Problem anbieten, einen Schmerz ansprechen, eine provokante Aussage treffen, Spannung aufbauen, indem Sie nicht alles verraten, oder eine Frage aufwerfen.

Zum Vergleich mit Liste:

Schreiben Sie die Einleitung so, dass sie den Leser zum Weiterlesen animiert. Dazu können Sie:

    • eine wichtige Erkenntnis nennen, die der Leser aus dem Beitrag ziehen wird
    • die Lösung für ein Problem anbieten
    • einen Schmerz ansprechen
    • eine provokante Aussage treffen
    • Spannung aufbauen, indem Sie nicht alles verraten
    • eine Frage aufwerfen

Aus welcher Version wird der Leser mehr mitnehmen? Aus der mit Liste, ganz klar. Bei Version 1 hat er nämlich beim vierten Punkt schon wieder vergessen, was noch mal der erste war. Die eingeschobenen Nebensätze erschweren die Aufnahme noch zusätzlich. Bei der Listen-Version nimmt der Leser die Punkte hingegen Stück für Stück wahr und kann sie sich so besser einprägen.

Die richtige Form

Und wie sieht es nun mit der richtigen Form aus? Groß oder klein, Punkt oder nicht? Da gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Möglichkeit 1: Liste mit kurzen Stichpunkten

Möglichkeit 1 ist eine Aufzählung von Stichpunkten. Der Einführungssatz endet mit einem Doppelpunkt, dann folgen Ihre Stichpunkte ohne Satzschlusszeichen:

Ihre Einleitung sollte etwas beinhalten, das den Leser packt:

    • eine wichtige Erkenntnis
    • einen Schmerz
    • Spannung

Die Aufzählungspunkte würde ich klein beginnen. Alternativ dürfen Sie sie jedoch auch groß schreiben:

Ihre Einleitung sollte etwas beinhalten, das den Leser packt:

    • Eine wichtige Erkenntnis
    • Einen Schmerz
    • Spannung

Wie Sie sehen, habe ich „einen Schmerz“ in den Akkusativ gesetzt, um den Fall an den Einführungssatz anzuschließen („… sollte einen Schmerz beinhalten“). Sieht man die Liste als eigenständiges Element an, wäre auch der Nominativ denkbar („ein Schmerz“).

Möglichkeit 2: Fortgeschriebener Satz

Bei dieser Möglichkeit untergliedern die Listenpunkte einen vollständigen Satz. Der Einführungssatz endet mit drei Pünktchen, alternativ auch mit Doppelpunkt. Der Satz wird nur durch die Bulletpoints unterbrochen und behält ansonsten seine Zeichensetzung.

In die Einleitung packen Sie …

    • eine wichtige Erkenntnis,
    • einen Schmerz
    • oder eine provokante Aussage.

Theoretisch kann der Satz auch nach der Aufzählung noch weitergehen. Vermeiden Sie jedoch, das Verb an den Schluss zu setzen. Also nicht:

In die Einleitung können Sie …

    • eine wichtige Erkenntnis,
    • einen Schmerz
    • oder eine provokante Aussage

… packen.

Der Satz wirkt hier zu zerhackt.

Möglichkeit 3: Ausformulierte Sätze

Besteht Ihre Liste aus vollständigen, gut ausformulierten Sätzen, beginnen Sie sie groß und setzen Sie Satzschlusszeichen.

Wie animieren Sie den Leser zum Weiterlesen? Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten.

    • Nennen Sie eine wichtige Erkenntnis, die er aus dem Beitrag ziehen wird.
    • Sprechen Sie einen Schmerz an, um Emotionen zu wecken.
    • Ganz Mutige können auch eine provokante Aussage treffen.

Hier können auch zwei oder mehr Sätze pro Listenpunkt stehen.

Möglichkeit 4: Stichpunktartige Kurzsätze

Als vierte Möglichkeit gibt es noch eine Zwischenform. Es können sowohl Stichpunkte als auch vollständige Sätze vorkommen, aber die Sätze sind wenn, dann kurz. 

So animieren Sie den Leser zum Weiterlesen:

    • Schenken Sie Erkenntnis
    • Ein Schmerz weckt Emotionen
    • Stichwort „Spannung aufbauen“

Ich begreife meine Listenpunkte hier noch als stichworthafte Aufzählung, nicht als komplette Texte. Deshalb würde ich mich gegen Satzschlusszeichen entscheiden. Diese letzte Möglichkeit ist die kritischste – weil es ein wenig eine Ermessensfrage ist.

Tipps für Ihre Liste

Drei Hinweise habe ich noch für Sie.

1. Bitte einheitlich

Wichtig ist, dass Sie nicht innerhalb der Liste mischen, also nicht bei dem einen Aufzählungspunkt ein Satzschlusszeichen setzen, beim nächsten keins, mal groß beginnen und mal klein. Auch sollten die Listenpunkte in etwa gleich lang laufen. Die Liste sollte ein homogenes Bild bieten.

Innerhalb eines Textes können Sie hingegen problemlos mehrere verschiedene Listenformen einsetzen.

2. Übersichtlich bleiben

Listen dienen vor allem dem Zweck, Inhalte übersichtlich darzustellen. Führen Sie zu viele Punkte auf oder beinhalten die einzelnen Punkte zu viele Zeichen, verstößt das gegen diesen Grundsatz.

Besser ist es, eine sehr lange Liste noch einmal zu untergliedern, also sinnvoll in mehrere Listen aufzuteilen. Zu lange Listenpunkte sollten Sie entweder kürzen, oder Sie verzichten ganz auf die Liste. Bilden Sie dann lieber Absätze.  

3. Keine emotionalen Inhalte

Alles, was sehr emotional ist, sollten Sie nicht in Listen packen (Gefühle, sensible Themen …). Das würde nicht zum technisch-rationalen Unterton der Liste passen. 

Fazit: Mit Listen Texte aufwerten

Listen sind also eine gute Möglichkeit, Ihren Text aufzulockern und komplexe Sachverhalte übersichtlich darzustellen. Bei der Form haben Sie mehrere Möglichkeiten zur Auswahl – von bloßen Stichpunkten über ganze Sätze bis hin zum fortgeschriebenen Satz. Entscheiden Sie individuell, welche Form gerade am besten passt, aber bleiben Sie innerhalb der Liste konsequent.

Lesen Sie auch:
Zwischenüberschriften: Struktur für Ihre Texte
Hilfe, mein Text ist krank: Erste Hilfe für Texte
Kleine Typologie der Satzschlusszeichen: Punkt, Ausrufezeichen und Fragezeichen

Weitersagen:
  • teilen 
  • twittern 
  • teilen 
  • merken 
  • mitteilen 
  • E-Mail 
  • drucken 
  • RSS-feed 

Kategorie: Rechtschreibung, Stil Stichworte: Rechtschreibtipps

Dr. Annika Lamer

Als Texterin und Schreibtrainerin habe ich mir eine natürliche, lockere Sprache auf die Fahnen geschrieben. Sie möchten auch lebendig schreiben lernen? Ich freue mich auf Ihre Anfrage: text@annika-lamer.de
PS: Schon über 4.500 Abonnenten – hier geht es zu meinem kostenlosen Newsletter.

Vorheriger Beitrag: « Origineller schreiben: Redewendungen und Sprichwörter
Nächster Beitrag: „Diese Welt braucht leise Stärken“: Interview mit Sonja Mahr »

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Edith Abels meint

    12. September 2019 um 20:28

    Liebe Annika Lamer,
    vielen Dank für diesen Blog (oder muss es „dieses Blog“ heißen?), der mir sehr dabei geholfen hat, die Texte für meine Webseite selber zu verfassen. Auch dieser neue Artikel ist für mich sehr hilfreich, kam ich doch bei Listen regelmäßig ins Grübeln.
    Und vielen Dank für den Artikel zum „Gendern“, der mich ermutigt hat, in meinen Texten zumindest ein bisschen mit dem Gendern anzufangen.
    Im obigen Artikel hat sich allerdings ein Fehler eingeschlichen: unter Möglichkeit 2 steht beide Male „einen wichtige Erkenntnis“, das müsste natürlich „eine wichtige Erkenntnis“ heißen.
    Nochmals vielen Dank für diesen sehr hilfreichen Blog,
    herzlicher Gruß,
    Edith Abels

    Antworten
    • Dr. Annika Lamer meint

      13. September 2019 um 11:15

      Liebe Frau Abels,

      vielen Dank für Ihr nettes Feedback und den Hinweis auf den Tippfehler. 🙂

      „Blog“ kann man sächlich oder maskulin gebrauchen.

      Ihnen noch viel Erfolg beim Schreiben,
      herzliche Grüße
      Annika Lamer

      Antworten
  2. Christian Felber meint

    13. Oktober 2020 um 11:19

    Hallo Frau Dr. Lamer,

    ich bin Grafiker und bekomme manchmal Text zum setzen, die teilweise sehr lange Bullet-Point-Listen umfassen. Zum Teil bis zu 15 Items. Für mich wird da der Sinn einer Bullet-Point-Liste gesprengt.

    Meine Frage: Gibt es eine Regel an die man sich halten kann/sollte wieviele Punkte eine Liste maximal umfassen sollte? Und wie lang sollte maximal der Inhalt des einzelnen Auflistungspunktes sein, ich hatte schon mal Fälle, wo der Inhalt eines Punktes mehr als 450 Zeichen umfasste.

    Freue mich auf Feedback.

    Viele Grüße
    Christian Felber

    Antworten
    • Dr. Annika Lamer meint

      13. Oktober 2020 um 15:16

      Hallo Herr Felber,

      eine feste Regel lässt sich kaum aufstellen; dafür kommt es zu sehr auf die Umstände, den Kontext, das Gesamtbild etc. an.

      Ich würde aber immer nach dem Grundsatz der Übersichtlichkeit gehen, denn das ist ja Sinn und Zweck einer Liste. 15 Items sind wahrscheinlich nicht mehr übersichtlich. Ich würde in dem Fall versuchen, Untergruppen zu bilden, also zum Beispiel je 5-8 Punkte zu einer Liste zusammenzufassen.

      Genauso mit sehr langen Listenpunkten: Ist das noch übersichtlich? Eher nicht. Dann ist es besser, sich von der Liste zu verabschieden und Absätze zu bilden.

      Vielen Dank für die interessanten Fragen, ich habe das gleich mal im Beitrag ergänzt.

      Viele Grüße
      Annika Lamer

      Antworten

*Sobald Sie auf Senden klicken, akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung dieser Website. Ihre E-Mail-Adresse wird nur für diese Kommentarfunktion eingesetzt, nicht ausgewertet und nicht weitergegeben. Nicht mehr, nicht weniger.

Schreiben Sie einen Kommentar* Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Haupt-Sidebar

Termine

Die nächsten Online-Workshops über Zoom

6. bis 13. Februar 2023:
Kommatraining

3. März 2023:
Headlines texten

9. bis 10. März 2023:
Origineller posten

27. März 2023:
Rechtschreib-Shortcuts

Schreibkurs

Newsletter + E-Book

Abonnieren Sie meinen Newsletter – mit den neuesten Blogbeiträgen, Rechtschreibtipps und Workshopnews. Dazu gibt es das E-Book „Flink notiert“ mit meinen besten Kurztipps für lebendige Texte.

Sobald Sie auf Anmelden klicken, akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung dieser Website.
Mehr Infos und Leserstimmen

Rechtschreibbuch

Rechtschreibung klipp und klar erklärt
Der unterhaltsame Weg zur Rechtschreibsicherheit – jetzt im Buchhandel und als E-Book.

Bei Amazon kaufen

Über diesen Blog

Werbetexterin Annika Lamer Blog Mehr gute Texte! In meinem Blog gebe ich Tipps, wie Sie als Unternehmer*in Ihre Texte aufpolieren können: von der richtigen Zielgruppenansprache über originelle Ansätze beim Schreiben bis hin zu Rechtschreibung und Stil.
Gerne können Sie mich als Schreibtrainerin anfragen:
Tel. 030 51654913, text@annika-lamer.de

Auf Facebook folgen

Neueste Beiträge

Mein Jahr 2022: Rückschau und Ausblick, Teil 1

Vom kreativen Texten bis zur Rechtschreibung: Mein Blog wird 10

Rechtschreibung – wer will das noch? Eine Fürsprache

Themen / Kategorien

  • Tipps für den Unternehmensauftritt
    • Über-uns-Seite
    • Newsletter + Werbebrief
  • Stil
  • Rechtschreibung
  • Bloggen
  • Videos
  • Interviews
  • In eigener Sache

Schlagwörter

Alleinstellungsmerkmal Authentizität Blog E-Book Floskel Flyer Gendern Geschäftspost Kundenansprache Marketing Mehrwert Newsletter Produktbeschreibung Rechtschreibtipps SEO Social Media Sprache Storytelling Unternehmensgeschichte Unternehmenswebsite Weihnachtspost Werbebrief Workshops Über-uns-Seite

Footer

Werbetexterin Annika Lamer

Kontakt

Dr. Annika Lamer
text@annika-lamer.de
Tel. 030 51 654 913

Auf Facebook folgen

Suchen

Newsletter

Sobald Sie auf Anmelden klicken, akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung dieser Website.

© 2023 annika-lamer.de · Dr. Annika Lamer · Text und Konzeption · Berlin · E-Mail · Impressum · Datenschutz