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Dr. Annika Lamer

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Origineller schreiben: Redewendungen und Sprichwörter

21. August 2019 / by Dr. Annika Lamer / 6 Kommentare

Kreativ texten: Redewendungen und Sprichwörter

Heute stelle ich mit Ihnen ein weiteres Gewürz in Ihr Texter-Gewürzregal: Redewendungen. Zusammen mit Sprichwörtern und Zitaten machen sie einen Text bunter: Weil sie meist sehr bildhaft sind und beim Leser, bei der Leserin etwas zum Klingen bringen. Der Effekt ist umso größer, wenn Sie sie kreativ abwandeln. Wie das geht, schauen wir uns heute an.

Inhaltsverzeichnis

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  • Wozu der Aufwand?
  • Redewendungen, Sprichwörter & Co.: Was ist was?
        • 1. Sprichwörter
        • 2. Redewendungen
        • 3. Berühmte Zitate
  • Kreativ abgewandelte Redewendungen
        • 1. Einzelne Buchstaben ersetzen
        • 2. Wörter ersetzen – mit klanglicher Nähe
        • 3. Wörter ersetzen – ohne klangliche Nähe
  • Fazit: Kreativere Texte dank Redewendungen

Wozu der Aufwand?

Ein Text, in dem jedes Wort eine sachliche Aussage trifft, wäre, nun ja … ein sehr technischer Text. Was macht ihn lesenswert, zauberhaft, beglückend? Die kleinen kreativen Einsprengsel. Redewendungen sind dafür ein schöner Ansatz. So wie sie sind, können sie einen Text bereits lebhafter machen:

  • Sie haben etwas Spielerisches, Leichtes – weg vom Bierernsten.
  • Sie transportieren oftmals ein Bild und sprechen so beim Leser andere Gehirnregionen an.

Zum Vergleich:

  • Verpassen Sie nicht das Neueste und abonnieren Sie unseren Newsletter.
  • Bleiben Sie am Ball und abonnieren Sie unseren Newsletter.
  • Sie haben mit Ihrem Business keinen Erfolg? Dann …
  • Sie kommen mit Ihrem Business auf keinen grünen Zweig? Dann …
  • Hier zeigt sich, welche Geräte überlegen sind.
  • Hier trennt sich die Spreu vom Weizen.

Einen noch größeren Effekt erzielen Sie, wenn Sie die Redewendung kreativ abwandeln. Dann kommt beim Leser nämlich ein Stolpern hinzu, ein Grinsen, ein Wow-Moment. Darauf gehe ich weiter unten näher ein.

Redewendungen, Sprichwörter & Co.: Was ist was?

Zunächst einmal: Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einer Redewendung und einem Sprichwort? Und was gibt es sonst noch?

1. Sprichwörter

Sprichwörter sind Lebensweisheiten in Satz-Form. Beispiele:

  • Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul.
  • Besser den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach.
  • Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer.
  • Lügen haben kurze Beine. 
  • Stille Wasser sind tief.

Ein bisschen platt? Ja, schon. Je nach Kontext kann das der Fall sein. Dagegen hilft das Abwandeln (dazu kommen wir noch).

Passen Sie auch auf „unglückliche“ Sprichwörter auf – die etwa pessimistisch oder moralisch fragwürdig sind. Beispiele:

  • Geld regiert die Welt.
  • Jeder ist sich selbst der Nächste.
  • Der Zweck heiligt die Mittel.
  • Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.

Übernehmen Sie solche Sprichwörter nicht, ohne sie zu hinterfragen. Das kann sonst nach hinten losgehen.

2. Redewendungen

Redewendungen bestehen aus mehr als einem Wort, sind aber keine kompletten Sätze wie die Sprichwörter. Sie sind oft an ein bestimmtes Verb gebunden. Meistens handelt es sich um Metaphern. Beispiele:

  • Aus demselben Holz geschnitzt sein
  • Am Ball bleiben
  • Einen Zahn zulegen
  • Kein Blatt vor den Mund nehmen
  • Den Braten riechen

Es sind quasi Versatzstücke, die Sie flexibler einsetzen können als die Sprichwörter. Sie können sie nach Lust und Laune herumschieben:

  • Bleiben Sie am Ball.
  • Er hat es stets geschafft, am Ball zu bleiben.
  • Wer will schon immer am Ball bleiben?

Das ginge mit den Sprichwörtern nicht so einfach.

Nicht alle Redewendungen sind Metaphern. Auch diese Fügungen hier fallen unter die Kategorie Redewendung:

  • Mut zur Lücke
  • Schluss mit lustig
  • Die feine englische Art
3. Berühmte Zitate

Als dritte Kategorie will ich noch die Zitate nennen. Und zwar ausschließlich die, die ins Gemeingut übergegangen sind – so dass sie schon selbst zu einer Redewendung oder einem Sprichwort geworden sind.

Beispiele für bekannte Zitate aus der Literatur:

  • Sein oder nicht sein. (Shakespeare)
  • Die Hölle, das sind die anderen. (Sartre)
  • Das also war des Pudels Kern! (Goethe)

Zitate aus Film und Fernsehen haben den Literaturzitaten inzwischen den Rang abgelaufen. Diese hier kennt sicher jeder:

  • Möge die Macht mit dir sein. (Star Wars)
  • ET nach Hause telefonieren. (ET)
  • Ich schau dir in die Augen, Kleines. (Casablanca)

Bei anderen Filmzitaten können Sie nicht ganz so sicher sein:

  • Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen. (Forrest Gump)
  • Mein Name ist Winston Wolfe. Ich löse Probleme. (Pulp Fiction)
  • Vergiss niemals: Aus großer Macht folgt große Verantwortung. (Spider Man)

Es ist ok, wenn nicht bei jedem Leser etwas klingelt. Dafür werden sich die, die Ihre Anspielung verstehen, umso mehr freuen. Dennoch müssen Sie diesen Aspekt beim Formulieren mit bedenken.

Noch leichter lassen sich passende Songtitel und -zeilen finden. Sie schöpfen da aus einem schier unermesslichen Fundus. Drei Beispiele:

  • Gekommen, um zu bleiben (Wir sind Helden)
  • Tausendmal berührt (Klaus Lage)
  • Über sieben Brücken mußt du gehn (Karat)

Schließlich gibt es noch berühmte Zitate aus Medien, Politik und Gesellschaft:

  • Es muss ein Ruck durch Deutschland gehen. (Roman Herzog)
  • How dare you! (Greta Thunberg)
  • Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren. (Karl Lagerfeld)
  • Schwach wie eine Flasche leer. (Giovanni Trapattoni)
  • Ich habe fertig. (Giovanni Trapattoni)

All diese Sprüche sind ins kulturelle Gemeingut übergegangen und lassen sich für Ihre Zwecke verwenden. Der große Vorteil gegenüber den konventionellen Sprichwörtern ist, dass sie nicht so angestaubt wirken.

Auch bekannte Werbeslogans sind denkbar. Hier sollten Sie jedoch aufpassen, nicht einfach den Markennamen durch Ihren Firmennamen zu ersetzen – Sie wollen ja keine Urheberrechte verletzen. 

Generell gilt für Zitate: Lassen Sie besser die Finger davon, sie zu Ihrem Unternehmensclaim oder einem Werbeslogan zu machen. Als witzige Anspielung innerhalb eines Blogtextes sieht es schon anders aus. 

Kreativ abgewandelte Redewendungen

Schon die Redewendung, wie sie ist, kann Ihrem Text die nötige Würze verleihen. Die Königsklasse ist nun, sie abzuwandeln. Das bringt den Leser nämlich noch mehr zum Aufhorchen und Innehalten, idealerweise sogar zum Schmunzeln und Staunen.

1. Einzelne Buchstaben ersetzen

Eine Möglichkeit besteht darin, einen einzelnen Buchstaben abzuwandeln. Oft entsteht dabei ein Reimwort. Das ursprüngliche Wort wird mitgedacht und sorgt so für einen Schmunzeleffekt. Beispiele:

  • Die feine englische Fahrt (Sixt)
  • Eimer für alle (BSR)
  • Haushalt mach neu (Media Markt)
  • Hasta la Mista, Baby (Die 48er/Stadtreinigung Wien)
  • Einfach mal ’ne dicke Schrippe riskieren (Bäcker Wiedemann)

Das sind wunderbare Wortspiele, die die Aufmerksamkeit für das beworbene Produkt erhöhen.

2. Wörter ersetzen – mit klanglicher Nähe

Statt einzelner Buchstaben lassen sich auch ganze Wörter ersetzen. „Flug“ ersetzt „Ruck“, „weinen“ ersetzt „bleiben“, „ein Schwabe“ ersetzt „eine Schwalbe“. Weil das ähnlich klingt, fällt es dem Leser leichter, an den ursprünglichen Spruch zu denken.

  • Es muss ein Flug durch Deutschland gehen (easyJet)
  • Gekommen, um zu weinen.
  • Ein Schwabe macht noch keinen Sommer.
3. Wörter ersetzen – ohne klangliche Nähe

Fehlt die klangliche Nähe, ist die erforderliche Denkleistung größer – so wie bei diesen abgewandelten Sprüchen:

  • Eine kurze Hose macht noch keinen Sommer.
  • Man soll das Glück schmieden, solange es heiß ist.
  • Kickt wie eine Flasche voll.

Sind die ursprünglichen Sprüche noch erkennbar? Das kann man diskutieren. Entfernen Sie sich zu sehr oder ist das Sprichwort nicht bekannt genug, funktioniert es nicht. So wie in dieser Version:

  • Man soll die Pizza essen, solange sie heiß ist.

Kaum jemand käme hier auf das Eisen-Sprichwort.

Beim Abwandeln dürfen Sie auch negative Sprichwörter verwenden, denn Sie haben ja die Macht, ihnen eine neue Bedeutung zu geben. Beispiel ist der Titel meines Blogbeitrags Reden ist Gold.

Fazit: Kreativere Texte dank Redewendungen

Redewendungen, Sprichwörter und Zitate sind ein wunderbares Mittel, um Ihren Text aufzulockern und den Leser bei Laune zu halten. Wenn es Ihnen dabei gelingt, eine Prise Humor mit einfließen zu lassen, ist das das Allerbeste.

Und wie kommt man drauf? Tja, wie immer im Kreativbereich geht das am besten spontan oder mit einem Brainstorming. Ansonsten lassen Sie sich im Internet inspirieren – dort finden Sie jede Menge Listen mit Sprichwörtern und Redewendungen.

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Kategorie: Tipps für den Unternehmensauftritt

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Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Julia Wißmeier meint

    26. August 2019 um 11:22

    Gerade eine Anspielung auf ein nicht so bekanntes Zitat, das man dann eben doch kennt, macht mich als Leserinnen glücklich und gibt mir ein etwas erhabenes Gefühl. Daher glaube ich, dass solche „References“, wie es im englischen Sprachraum heißt, sehr geschickt sind.

    Antworten
    • Dr. Annika Lamer meint

      26. August 2019 um 13:27

      Hallo Frau Wissmeier,

      ganz genau. 🙂 Vielen Dank, dass Sie das hier teilen.

      Beste Grüße
      Annika Lamer

      Antworten
  2. Nadine Freude meint

    26. August 2019 um 13:24

    Liebe Frau Dr. Lamer,
    wie immer ein prickelnder und gut durchdachter Beitrag. Allein die Einführung ist bereits so lesenswert, dass man nicht aufhören kann… Vielen Dank!

    Antworten
    • Dr. Annika Lamer meint

      26. August 2019 um 13:25

      Vielen Dank! <3

      Liebe Grüße
      Annika Lamer

      Antworten
  3. Alexandra Berlina meint

    1. November 2020 um 16:48

    Danke für den Beitrag! Der Blog eignet sich ja wunderbar dafür, an einem verregneten Sonntag in die Tiefe gelesen zu werden.:)

    „Ich schau dir in die Augen, Kleines“ war ja eigentlich nur eine unidiomatische Übersetzung von „here’s looking at you, kid“ (auf dich, Kiddo). Schon lustig, wie aus einem Übersetzerfehler ein so unvergesslicher Satz wurde.:) Viel besser, als im Original, oder?

    Antworten
    • Dr. Annika Lamer meint

      2. November 2020 um 09:25

      Hallo Frau Berlina,

      Sonntagsehre für meinen Blog, vielen Dank für das Kompliment. 🙂

      „Ich schau dir in die Augen, Kleines“: Wie wahr, ja.

      Viele Grüße
      Annika Lamer

      Antworten

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