Corona beschert uns ein anderes Weihnachten, ein anderes Neujahrsfest – das kann man nicht wegreden. Was bedeutet das für die Weihnachtsgrüße, die alljährlich auf der Unternehmens-Agenda stehen? Was kann man überhaupt noch schreiben, um Kunden, Geschäftspartnerinnen, Mitarbeitern, Netzwerkkolleginnen und Newsletter-Abonnenten inmitten der Coronakrise ein frohes Fest zu wünschen?
Eine pauschale Lösung kann auch ich Ihnen nicht nennen – aber doch ein paar Anregungen und Formulierungshilfen geben. Ich bin gespannt auf Ihre Meinung.
Problem Nummer eins: Der Nerv-Faktor
Wir alle wünschen uns nichts sehnlicher als ein normales Weihnachtsfest, ein normales Silvester. Doch es wird keins geben.
Das führt zu folgendem Clash: Einerseits wird es uns allen zu den Ohren rauskommen, wenn wir zum zwanzigsten Mal lesen: „Es war ein Jahr voller Herausforderungen, bleiben Sie gesund.“ Andererseits: Es gar nicht erwähnen? So tun, als wäre nichts? Das ist, als säße man in einer Schlangengrube und würde freundlich zum Tee einladen.
Wünschen Sie nur kurz und knapp frohe Feiertage, mag das Nicht-Erwähnen noch möglich sein. Doch geschäftliche Weihnachtsgrüße gehen oft einher mit einem Rückblick aufs alte und einen Ausblick aufs neue Jahr. Spätestens dann wird Corona Sie einholen. Es hat nun mal unser Jahr extrem geprägt und prägt auch den Blick, den wir auf das neue Jahr wenden.
Problem Nummer zwei: Unterschiedliche Voraussetzungen
Ein tiefer Seufzer – die Schlange muss also erwähnt werden. Doch es ist eine so vielköpfige Schlange. Wo zum Himmel setzt man da an?
In den meisten Unternehmen müssen die Weihnachtsgrüße pauschal verfasst werden: ein Text für alle. Das hat es schon immer nicht gerade einfach gemacht. Nicht jeder verbringt das Fest im Kreis der Familie, nicht jeder feiert überhaupt Weihnachten.
Corona verstärkt das noch. Wenn Sie in Ihren Weihnachtsgrüßen darüber sinnieren, wie wir alle dieses Jahr erlebt haben: Auf wen trifft das überhaupt zu, auf wen nicht?
Da sind die, die bisher gut und gesund durch die Coronakrise gekommen sind. Aber eben auch Menschen, die fast ihr Geschäft oder ihren Job verloren hätten oder tatsächlich verloren haben. Menschen, die Angehörige mit schweren COVID-19-Verläufen hatten oder selbst davon betroffen waren, vielleicht sogar jemanden verloren haben. Schließlich Menschen, die einfach Angst haben.
Schreiben Sie jetzt sehr positiv, nach dem Motto: „Die Krise als Chance, wir werden alle gestärkt daraus hervorgehen“ – kann das wie ein Hohn klingen für alle diejenigen, die es schwer getroffen hat.
Ähnlich problematisch ist die Losung, ein schönes Fest im Kreise der Familie zu verleben und das Coronavirus einfach mal für einen Abend zu vergessen. Denn das wird nicht für jeden gehen.
Eine pauschale Lösung gibt es nicht
Hundertprozentig lösen lässt sich das nicht. Etwas einfacher haben Sie es, wenn Sie – so wie ich als Freelancerin – auf jede*n Empfänger*in individuell eingehen können. Auch dann weiß man allerdings nicht immer, wie die persönliche Situation des Gegenübers ist.
Was also tun? Ich würde sagen: Bleiben Sie bei sich. Am Ende ist Ihr Weihnachtsmailing Ihre Sicht der Dinge und darf auch so verstanden werden. Es ist nun mal kein Dialog zwischen Ihnen und Ihrem Gegenüber. „Wie geht es dir? Was macht Corona mit dir?“ – das müsste man eigentlich fragen. Da das nicht geht, werden Sie die perfekte Passung eh nie erreichen.
Mein Rat: Finden Sie eine Lösung, mit der Sie sich wohlfühlen, die Ihnen entspricht. Auf dem Weg dorthin können Ihnen meine Ansätze und Formulierungshilfen Orientierung geben.
Corona-Weihnachtsgrüße: Welche Ansätze helfen?
Die Schlangenbeschwörerin packt ihre Flöte aus: Hier sind acht Ansätze, die Ihnen beim Formulieren Ihrer geschäftlichen Weihnachtsgrüße helfen können.
1. Finden Sie Ihre persönliche Haltung
Der erste Tipp schließt sich gleich an das Argument „Ihre Sicht der Dinge“ an. Versuchen Sie, in Ihre Weihnachtsgrüße ein wenig Persönlichkeit zu bringen. Floskeln wie „Es war ein Jahr voller Herausforderungen“ und „Bleiben Sie gesund“ sind da wenig zielführend. Horchen Sie in sich hinein: Was möchten Sie mitteilen?
2. Lassen Sie Ihrem Gegenüber Raum
Diese persönliche Haltung bedeutet nicht, dass Sie missionarisch werden sollten. Corona hat viele Keile durch die Gesellschaft getrieben; machen Sie sie mit Ihren Weihnachtsgrüßen nicht größer. Weder sollten Sie Ihr Gegenüber zu Ihrer Sichtweise bekehren noch in Ihre Meinung ungefragt eingemeinden.
Dazu gehört auch, Ihrem Empfänger nicht ein Schicksal zuzuschreiben, das ihn vielleicht gar nicht betrifft. „Sicher hat Corona auch Ihr Leben auf den Kopf gestellt“ – und wenn nicht? Einfacher ist es da, auf die gesamtgesellschaftlichen Zusammenhänge zu schauen: „Corona hat vieles auf den Kopf gestellt.“ Denn das lässt sich ganz sicher nicht bestreiten.
3. Berichten Sie von sich
Anstatt auf die gesellschaftlichen Auswirkungen zu schauen, können Sie auch die gegenläufige Richtung einschlagen und kurz erzählen, wie das Coronajahr bei Ihnen verlaufen ist. (Geht natürlich auch beides in Kombination.)
Sie können erwähnen, was schwierig war – Kurzarbeit, Umsatzeinbußen, Umstellung auf Homeoffice –, doch vielleicht gab es auch positive Dinge: neue Ideen, Digitalisierung, eine neue Kaffeepausen-Routine via Videokonferenz. Wenn Sie können, werfen Sie einen optimistischen Blick auf das neue Geschäftsjahr.
4. Passen Sie Ihre Wünsche an
Traditionell wünscht man dem/der Empfänger*in ja etwas fürs neue Jahr. Wie hat die Corona-Pandemie diese Wünsche verändert? Ich denke beispielsweise an den Wert realen Beisammenseins. Das Nachdenken über diese verschobenen Werte können Sie auch explizit benennen. („Vieles hat sich verschoben …“)
5. Suchen Sie ein passendes Zitat
Wenn Sie als besonders wichtigen Wert beispielsweise die Gemeinschaft ausgemacht haben, können Sie in Zitatdatenbanken nach passenden Zitaten zu diesem Stichwort suchen.
Noch eine Idee: Die Band Silbermond hat den Corona-Song „Ein anderer Sommer“ rausgebracht. Daraus könnten Sie auch zitieren, wenn Ihnen das passend erscheint. Vielleicht fallen Ihnen weitere passende Songs ein (posten Sie sie gern im Kommentarfeld).
6. Fokussieren Sie sich auf das Positive
Hoffnung und Zuversicht: Auch das ist Weihnachten. Statt ein Endzeitszenario heraufzubeschwören, sollten sich Ihre Weihnachtsgrüße lieber auf das Positive konzentrieren. Eine objektiv gute Nachricht ist ja, dass wir bald mit dem Impfen starten werden. Es wird besser!
7. Blicken Sie nach vorne
Ein schöner Ansatz ist es auch, einen Blick in eine (weitgehend) coronafreie Zukunft zu wagen: Was wird wieder möglich sein, worauf freuen Sie sich ganz besonders?
8. Halten Sie es kurz und knapp
Wenn es Ihnen lieber ist, Corona nicht zu erwähnen: In meinen Augen geht das am ehesten, wenn man es kurz und knapp hält. Sie werden Ihre Weihnachts- und Neujahrswünsche dabei wahrscheinlich etwas anpassen. Corona wird mitschwingen, auch wenn Sie die Pandemie nicht explizit erwähnen.
Ein Weihnachtsmailing im Coronajahr: Muster und Formulierungshilfen
Acht Anregungen und sie wissen immer noch nicht, wie Sie sie in Ihrem Weihnachtsmailing einbauen sollen? Hier nenne ich Ihnen ein paar Beispiele für den Aufbau.
Muster 1: Ein Learning
- Kurzer Einstieg mit Corona: Ein Jahr wie dieses konnte niemand vorausahnen.
- Wie soll das Weihnachtsfest sein: Wir wünschen Ihnen mehr denn je …
- Ein Learning: Für uns hat die Krise vor allem eins gezeigt: …
- Wünsche für 2021: Für 2021 wünschen wir Ihnen …
- Dankesworte: Vielen Dank, dass …
Muster 2: Ein Zitat
- Einstieg mit einem Zitat: Zum Beispiel zum Thema Gemeinschaft
- Interpretation: Das Coronajahr hat uns gezeigt, wie wichtig diese Gemeinschaft ist.
- Daran anschließende Wünsche: Für 2021 wünschen wir Ihnen, dass Sie diese Gemeinschaft …
- Dankesworte: Vielen Dank, dass …
- Schlussformel mit normalen Weihnachtsgrüßen: Ein frohes Fest …
Muster 3: Persönliche Erfahrungen
- Einstieg mit persönlichen Erfahrungen: Es war ein anderes Jahr. Corona hat in unserem Geschäft …
- Grund für Optimismus, persönlich: Doch wir sind …
- Grund für Optimismus, gesellschaftlich: Der Impfstoff ist auf dem Weg.
- Weihnachtswünsche: Wir wünschen Ihnen ein besonderes Fest …
- Neuer Mut für 2021: In 2021 werden wir gemeinsam …
Muster 4: Der Geist von Weihnachten
- Einstieg mit dem Geist von Weihnachten: Wie ist Weihnachten sonst (Lichterglanz, Beisammensein …), alternativ aus einem Weihnachtslied zitieren
- Sehnen danach: So möchten wir Weihnachten verleben. Doch dieses Jahr wird vieles anders sein.
- Optimismus: Was lässt sich dennoch retten vom Weihnachtsgeist?
- Weihnachts- und Neujahrswünsche: Wir wünschen Ihnen …
Muster 5: Blick in die Zukunft
- Einstieg mit einem Fazit: Eine schwierige Zeit, doch es gibt wieder Hoffnung.
- Blick in die Zukunft: In einem Jahr werden wir …
- Persönliches Empfinden: Darauf freue ich mich ganz besonders.
- Weihnachts- und Neujahrswünsche: Bis es so weit ist, wünsche ich Ihnen …
Muster 6: Kurz und knapp
- Weihnachts- und Neujahrswünsche: Jetzt erst recht: Wir wünschen Ihnen ein frohes Weihnachtsfest voll Zuversicht und Glücksmomenten. Fürs neue Jahr wünschen wir Ihnen viele schöne Begegnungen, Gesundheit und …
- Das „Jetzt erst recht“ deutet die besondere Situation an, ohne sie explizit zu benennen
Fazit: Finden Sie Ihren Weg
Am Ende bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als Ihren persönlichen Weg zu finden. Sollte er lauten, COVID-19 gar nicht zu erwähnen oder eine ganze Seite über Corona zu schreiben: Dann ist das so. Dieses Jahr ist nichts normal – wie könnten unsere Weihnachtsgrüße es sein.
Mir fällt auf, dass ich in den Beispielen viel mit „doch“ gearbeitet habe. Corona bringt uns ein Weihnachtsfest der Gegensätze. Schwierige Zeiten – und doch Hoffnung. Kontaktbeschränkungen – und doch Verbundenheit. Ein anderes Weihnachten – und doch immer noch das Fest der Liebe. Machen wir etwas daraus.
Haben Sie dieses Jahr schon Weihnachtsgrüße formuliert oder sitzen Sie gerade daran? Teilen Sie Ihre Gedanken gerne im Kommentarfeld.
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Anja Becker meint
Liebe Annika,
danke für die Tipps! Damit hilfst du mir sehr, die richtigen Worte zu finden.
Ich wünsche dir – trotz allem – eine schöne Advents- und eíne besondere Weihnachtszeit!
Anja
Dr. Annika Lamer meint
Liebe Anja,
lieben Dank, das wünsche ich dir auch.
Viele Grüße
Annika
Karin meint
Hallo Annika,
Hab vielen Dank für deine tollen Tipps und Gedanken!
Wie immer: sehr kreativ und inspirierend:- )
Eine schöne Weihnachtszeit mit vielen herzerwärmenden Momenten!
Karin
Dr. Annika Lamer meint
Liebe Karin,
ich danke dir – und sende liebe Weihnachtsgrüße zurück. 🙂
Bis bald
Annika
Ricarda Breidenbach meint
Liebe Annika,
herzlichen Dank für diese genialen Tipps.
Ich habe mir die letzten Tage wirklich die Gedanken gemacht, WAS schreibst du dieses Jahr für deine Familie / Freunde / Kunden für Texte.
Da es ja keine Zufälle gibt, kommt deine Email sie gerufen. ?❣
Herzlichen Dank dafür. So habe ich einige Denkanstöße erhalten.
Dir auch ein frohes Fest, wie immer es auch aussehen mag.
Ganz liebe Grüße aus Wuppertal
Ricarda
von Kommunikation mit dir ins Reine.de
Dr. Annika Lamer meint
Liebe Ricarda,
danke für dein Feedback, das freut mich. Dir auch eine schöne Weihnachtszeit!
Viele Grüße
Annika
Antje meint
Klasse! Und danke für die tollen Ideen! Sie kommen genau im richtigen Moment ?
Dr. Annika Lamer meint
Danke schön – und viel Erfolg beim Formulieren!
Viele liebe Grüße
Annika
Sandra Pötzl meint
Liebe Annika,
wie immer habe ich deinen Newsletter sofort verschlungen! Das Timing ist perfekt, da ich gerade an unserem „Weihnachtsbrief“ sitze und mir über genau diese Thematik den Kopf zerbreche.
Vielen herzlichen Dank für deine tollen Anregungen, die mir in der Vergangenheit schon oft geholfen haben, den (hoffentlich) richtigen Ton zu treffen.
Ich wünsche dir erholsame Feiertage und eine schöne Winterzeit!
Sandra
Dr. Annika Lamer meint
Liebe Sandra,
freut mich, wenn ich dir ein paar Ideen geben konnte. Dir auch schöne Feiertage!
Viele Grüße
Annika
Sonja meint
Hallo Annika,
vielen Dank für deine wertvollen Tipps. Auch die Artikel aus vergangenen Jahren haben mir schon sehr geholfen!
Liebe Grüße Sonja
Dr. Annika Lamer meint
Liebe Sonja,
lieben Dank, das freut mich.
Viele Grüße
Annika
Gisela Bürgler meint
Liebe Frau Lamer
Ihre Gedanken und Ideen sind sehr ermutigend und anregend. Danke.
Ich lasse mich dieses Jahr für die Weihnachtsgrüsse vom Spruch leiten „es ist, wie es ist, aber es wird, was du daraus machst“ .
Herzliche Grüsse
Gisela Bürgler
Dr. Annika Lamer meint
Liebe Frau Bürgler,
vielen Dank für das Feedback und den schönen Leitspruch. Er passt sehr gut, finde ich.
Vorweihnachtliche Grüße
Annika Lamer
Michaela Schwaiger meint
Genau! Und jetzt erst recht: Ein morgentliches Dankeschön für die erfrischende, außergewöhnlich gute Inspiration?!
Ich muß dringend einen Workshop mitmachen! Unsere Website geht nächste Woche online und ich bin von meinen langen Texten noch nicht 100% begeistert?
Herzliche Grüße,
Michaela
Dr. Annika Lamer meint
Hallo Michaela,
vielen Dank für das nette Feedback. Na, dann sehen wir uns ja vielleicht nächstes Jahr im Workshop. 🙂 Bis dahin schon mal viel Erfolg bei eurem Launch!
Viele Grüße
Annika
Michael meint
Vier Wochen bis Weihnachten … danke für diese anregenden Gedanken zur Formulierung der Weihnachtsgrüße. Sie bringen mich zum (kreativen) Nachdenken!
Ein Gruß an dich!
Michael
Dr. Annika Lamer meint
Hallo Michael,
freut mich, dass dich der Beitrag auf gute Pfade gebracht hat. Ich wünsche dir eine schöne Adventszeit!
Liebe Grüße
Annika
Aleksandra Vasiljevic meint
Liebe Frau Dr. Lamer,
sehr gern lese ich Ihre Beiträge, doch, was schreiben Sie da? „Wir alle wünschen uns nichts sehnlicher als ein normales Weihnachtsfest, ein normales Silvester.“ Tatsächlich? Wir? Alle? Was ist denn „ein normales Weihnachtsfest“? Stress, Stau und oftmals Streit. Nicht umsonst sind die Notaufnahmen gerade zu Weihnachten überfüllt mit Opfern häuslicher Gewalt.
Und dieses Jahr ist selbstverständlich Corona an allem schuld. Natürlich ist die Pandemie schlimm, ich wünschte, es gäbe sie nicht. Aber: Ist es nicht auch eine große Chance zur Besinnung und Besinnlichkeit? Zum Überdenken des Althergebrachten? Ich meine: Ja. Aber, das fand ich (ohne Covid-19) bereits vor Jahrzehnten, deswegen habe ich mit der Formulierung der sogenannten Weihnachtsgrüße auch jetzt kein Problem. Nebenbei: Wir leben schon lange in einer multikulturellen Gesellschaft (Gott sei Dank), deswegen erwähne ich explizit nicht Weihnachten oder Neujahr (wird ja auch in den diversen Kulturen zu verschiedenen Daten gefeiert). Stattdessen schreibe ich von „Festtagen“ oder „Feiertagen“.
Also, als Beispiel: „Ich/wir wünsche/n Ihnen schöne, erüllende (geruhsame – erholsame – friedvolle) und besinnliche Feiertage/Festtage“. Der Text mag langweilig erscheinen, doch will man einem Kunden, der gerade einen Todesfall in der Familie hatte (was man unter anderem ja nicht wissen kann), ein „fröhliches Weihnachten“ wünschen?
Mit lieben Grüßen
Aleksandra Vasiljevic
Dr. Annika Lamer meint
Liebe Frau Vasiljevic,
richtig, die unterschiedlichen Voraussetzungen der Empfänger*innen waren schon immer der Knackpunkt. Das habe ich ja auch im Beitrag geschrieben. („Nicht jeder verbringt das Fest im Kreis der Familie, nicht jeder feiert überhaupt Weihnachten.“)
Eine Lösung ist, es möglichst neutral zu schreiben, so wie Sie es vorschlagen. Man kann aber auch bei sich bleiben, also mehr darauf abzielen, was einem selbst wichtig ist an Weihnachten. Das wird dann nicht allen gefallen, aber so ist das nun mal.
Davon abgesehen: Stellen Sie sich vor, alle würden dieselbe Art von Formulierung benutzen, das würde sich doch sehr abnutzen. Jeder sollte seinen eigenen Weg finden; Ihrer ist einer davon.
Herzliche Grüße
Annika Lamer
PS: Mit „wir alle wünschen uns ein normales Weihnachten“ meinte ich „ein Weihnachten ohne Corona“, das sollte aus dem Kontext deutlich werden. Sicher haben Sie in der Sache nicht ganz unrecht und ich hätte es sensibler formulieren können. Andererseits macht es eine Kommunikation sehr schwer, wenn man immer alle Eventualitäten mitdenken muss (könnte sich jemand auf den Schlips getreten fühlen etc.). Deshalb: Sehen Sie es mir nach – oder auch nicht, das ist auch ok. 😉
Aleksandra Vasiljevic meint
Um Himmels Willen,
Liebe Frau Dr. Lamer,
es war doch niemals meine Absicht, Sie negativ zu kritisieren oder Ihnen irgendwie unangenehm nahe zu treten.I m Gegenteil. Es tut mir sehr leid, wenn das bei Ihnen so angekommen ist.
Mit herzlichen Grüßen
Aleksandra Vasiljevic
Aleksandra Vasiljevic
Dr. Annika Lamer meint
Liebe Frau Vasiljevic,
die Tücken der schriftlichen Kommunikation. 😉 Vielen Dank für Ihre nette Nachricht. Eine schöne Adventszeit für Sie!
Viele Grüße
Annika Lamer
Julia meint
Wenn ich – als Berufsanfängerin – mit neuen Themen konfrontiert bin oder mir die Inspiration fehlt, hilft Ihr Blog mir immer weiter. Danke dafür!
Ganz liebe Grüße
Julia Clauß